OneNote im Unterricht: Lern- und Übungsbuch – Version 2016; Marion Schröder; Merkur Verlag

Das Beste sind die leeren karierten Blätter am Ende des Buches für handschriftliche Notizen…

Der Merkur-Verlag veröffentlicht eigentlich sehr gute Anleitungen und Übungshefte. Logisch und verständlich aufgebaut, in nachvollziehbarem Deutsch geschrieben, ebenso gut und nachvollziehbar mit Screenshots illustriert. Mit deren Hilfe zu erkennen ist, was in einem Programmfenster anzuklicken ist, um einen bestimmten Befehl auszulösen.

An diesem Massstab gemessen ist dieses ‚Lern- und Übungsbuch‘ aber so was von daneben!

Es wimmelt von sinnlosen und meines Erachtens hässlichen Strichmännchen aus dem Microsoft ClipArt-Katalog. Die offenbar nur eingefügt wurden, um weisses Papier zu füllen. Das Piktogramm eines Gewichthebers, welches den Hinweis „Bitte ausprobieren! verdeutlichen soll, steht oft im munteren Wechsel mit Darstellungen von Schaltflächen am linken Rand, also der Marginalie. Ansonsten sind Schaltflächen nicht minder munter verteilt im Text zu finden. Was den Leser dazu zwingt, die im Text abgebildete Schaltfläche erst mal im Programmfenster auf dem Monitor zu finden.

Es fehlen elementare Hinweise. Beispielsweise bei den Erläuterungen, wie eine Formel einzugeben ist, dass diese Formel nichts berechnen kann, sondern nur und ausschliesslich die korrekte in der Mathematik übliche Schreibweise einer Formel erzeugt. Wobei die ‚Erklärungen‘ des in den Office-Programmen vorhandenen Formel-Editors mehr als dürftig sind. ‚Dürftig‘ ist dabei geschmeichelt…

Dass sich die Linien in einem Diagramm mit den Zeichenwerkzeugen, die auf der Registerkarte „Zeichnen“ zur Verfügung stehen, in ein Koordinatensystem mit der X- und Y-Achse ‚reinkrizeln‘ lassen, hat selbst ein vier- oder fünfjähriges Kind auch ohne Anleitung schnell raus. Ebenso, dass sich Textpassagen mit eben diesen Zeichenwerkzeugen umranden, umkringeln lassen. Dafür werden in dem Buch drei Seiten verbraucht.

Beim Stichwort „Schreibbereich einfügen“ erklärt die Autorin zwar, dass die horizontale Hilfslinie, die beim nachträglichen Einfügen eines leeren Schreibbereiches zwischen bereits vorhandenem Text mit Hilfe der Maus nach unten und nach oben geschoben werden kann. Den Hinweis, dass ein eventuell zu gross gewordener nachträglich eingefügter Schreibbereich so auch gelöscht werden kann wird unterschlagen.

Wie eine gespeicherte Excel-Tabelle auf einer Notizenseite von OneNote eingefügt werden kann, wird kurz angerissen. Dass und wie diese Tabelle dann aber ganz einfach in Excel und von Excel bearbeitet werden kann, ohne OneNote dafür beenden zu müssen, scheint der Autorin nicht sonderlich erwähnenswert…

Nach dem Inhaltsverzeichnis mit Angabe der Seitenzahl folgt eine angeblich „Detaillierte Übersicht: Notizbücher, Abschnitte, Seiten“, darauf eine zweiseitige „Übersicht: Übungen in den einzelnen Kapiteln“ – allerdings beides ohne Seitenzahlangabe…

Zum Ausgleich bietet die Autorin diese im Stichwortverzeichnis in rauen Mengen. Nur erschliesst sich der Sinn nicht: was sollen zum Beispiel die knapp 50 aufgeführten Stichwörter von „Seite ABC-Analyse“ über „Seite Portfolio-Analyse“ bis hin zu „Seite Wettbewerb“ wenn auf den angegebenen Buchseiten lediglich der jeweils hinter dem Wort „Seite“ aufgeführte Begriff irgendwo im Fliesstext steht?

Kurzum: Schade ums Geld…

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