Kolonialismus: Geschichte, Formen, Folgen; Jürgen Osterhammel, Jan C. Jansen; C. H. Beck Verlag

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Der ‚Nahe Osten“ mit Syrien, Iran, Irak, Afrika mit Mali, Libyen, Sudan etc. – es brennt an allen Ecken und Enden

Entsprechend seiner Eigenschaft als Professor für Neuere Geschichte an der Uni Konstanz geht Jürgen Osterhammel das Thema Kolonialismus von der wissenschaftlichen Seite an. Er grenzt gut nachvollziehbar zwischen Kolonialismus und Imperialismus ab, benennt ebenso nachvollziehbar die diversen Ausprägungen und jeweiligen Merkmale der Beherrschungs-, Stützpunkt- und Siedlungskolonien. Wobei er selbstredend die zum Großteil europäischen Staaten mit ihren Kolonien benennt. Allen voran das heutige Großbritannien, Spanien und Frankreich. Ohne dabei Belgien, die Niederlande, Italien oder Dänemark zu übersehen. Nicht zu vergessen: Auch die heutigen Vereinigten Staaten hatten mit Kuba, den Philippinen und Puerto Rico oder Japan mit Formosa (heute Taiwan) Korea, Süd-Sachalin und dem Kaiserreich des Mandschukuo-Staates (heutige Mandschurei) ihre Kolonien.

Selbst den ‚internen Kolonialismus‘ am Beispiel Englands mit dem ‚keltischen Rand‘ in Form von Wales, Schottland und Irland lässt der Autor nicht aus.

Herrschaftssicherung, wirtschaftliche Ausbeutung,  oktroyieren der Religion, der Erziehungsideale des Kolonialstaates, kein Aspekt bleibt unerwähnt.

Prinzipiell geht es aber auf jeden Fall um die wissenschaftliche Definition des Begriffes Kolonialismus. Nicht um die zahlreichen Kriege, deren Gründe und Verlauf, um Verkäufe oder andere Gründe des ‚Besitzwechsels‘.

Das kleine Buch ist zwar etwas mühsam zu lesen. Aber hoch interessant ist es dennoch, weil es das Verständnis für die Ursachen der aktuellen Welt-Un-Ordnung weckt beziehungsweise fördert.

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