Weitaus mehr als ein Atlas
eher schon eine Bibel… Selbstredend gibt es zu jedem der erwähnten Weinbaugebiete Karten mit erstaunlicher Informationsfülle. Das geht bis zur möglichst exakten Bezeichnung der einzelnen Lagen in dem betreffenden Gebiete. Wer beispielsweise wissen möchte, wo der Achkarrer Castellberg (nach dem Atlas eine gute Lage) im Vergleich zum Achkarrer Schlossberg (außergewöhnliche Lage) zu finden ist, auf Seite 239 steht es.
Dieses Prinzip zieht sich durch fast alle angesprochenen Weinbaugebiete. Und dabei kommen auch bisher so unbekannte Weinbauländer wie England und Wales (England und Wein…?) zur Sprache. China oder Japan sind bis dato ja auch nicht gerade weltberühmte Weinbauländer wie Frankreich, Spanien, Chile oder Südafrika. Aber diese ‚Exoten‘ sind auch zu finden. Was etwas enttäuschend ist, ist das Fehlen kleinerer Weinbaugebiete wie die deutsche Bodenseeregion, die Pfalz ist ebenfalls nur auszugsweise mit dabei, das Markgräfler Land fehlt völlig. Dann hätte der Umfang von 377 Seiten wahrscheinlich verzigfacht werden müssen.
Die einzelnen Länder, 26 an der Zahl, sind in einzelne Kapitel unterteilt. Zu Beginn des jeweiligen Kapitels wird erst einmal eine Gesamtübersichtskarte präsentiert, und, zumindest bei einigen Ländern/Kapiteln, ein abgesetzter Textkasten mit der „Sprache der Etieketten“. Aufgelockert wird das Ganze durch zahlreiche Farbfotos, Abbildungen von Flaschenetiketten samt Kommentaren hierzu, Niederschlags- und Temperaturkarten des Gebietes etc.
Die ersten knapp 50 Seiten beschäftigen sich mit allgemeinen Themen rund um den Wein (Bodenbeschaffenheiten, Rebsorten, Wein & Wetter, Kellereien, Wein servieren etc.). Das umfassende allgemeine Register wird durch ein separates Ortsregister ergänzt. Die beiden Autoren, weltweit anerkannte Weinexperten, scheuen auch keine kritischen Worte zu bekannten, aber überteuerten Weinen – sie benennen dann teilweise auch gute Alternativen zu den überteuerten Produkten.
Wer den Weinatlas verschenken will, bestellt am Besten zwei Exemplare – eines zum Verschenken und das zweite für den eigenen Bücherschrank.