Microsoft Excel 2016 – Das Handbuch: Von den Grundlagen der Tabellenkalkulation bis zu PivotTable und Power Query inkl. Add-Ins und Makros; von Frank Arendt-Theilen, Dietmar Gieringer, Hildegard Hügemann, Dominik Petri, Eckehard Pfeifer, Dieter Schiecke, Helmut Schuster; O’Reilly Verlag

Für Excel-Kenner ein leichtes Auf und Ab, für Excel-Novizen unverzichtbar

Weswegen diese Überschrift? Ganz einfach, weil das Buch so wie es im Untertitel steht von den Grundlagen bis hin zu den fort-fort-fortgeschrittenen Funktionen führt. Als da an letztgenannten wären PowerQuery, PivotChart, Zeitachse in PivotTabels, 3D-Landkarten, die sich auch als animierte Videos in einer PowerPoint-Präsentation einsetzen lassen. Soweit die von den Autoren genannten technischen Voraussetzungen gegeben sind. Datenabfrage aus Internet-Seiten, gemeinsame Arbeitsmappennutzung über das Netz, über die Cloud oder auch SharePoint.

Selbst das so oft übersehene, wenn auch sehr sorgfältige Überlegungen und Vorbereitungen erfordernde AddOn des Solver wird auf zwölf Seiten erklärt. Wie gesagt, die Verwendung des Solver setzt ein wenig Gedankenakrobatik voraus. Oder zumindest die Bereitschaft zu Gedankenakrobatik.

Der Schreibstil ist an einigen Stellen etwas umständlich und holprig. Manchmal muss in den durchgängig farbigen Bildschirmabbildungen schon mehrfach gesucht werden, wo das, was im Fließtext erläutert ist, im ScreenShot zu finden ist. Da gibt es ein paar flüssiger zu lesende Bücher zu Excel. Wobei nur wenige den Informationsgehalt und solch praktikable Beispiele aufweisen. Es ist also schon der Mühe wert, sich an manchen Stellen, durch manche Kapitel zu arbeiten. Um den Begriff ‚zu kämpfen‘ zu vermeiden.

Es fehlen auch keine deutlichen Hinweise auf die Unterschiede zwischen der Kauf-Version Excel 2016 und der Abo-Version Excel 365. Letztere Version zum Beispiel bietet als einzige die Erstellung von 3D-Landkarten an.

Auch die neuen Diagrammtypen ( Treemap-, Sunburst-, Pareto-, Wasserfall- und Trichterdiagramm sowie Whisker-Boxplot) werden zumindest von ihrer Bedeutung und ihren Einsatzmöglichkeiten her beschrieben.

Formularsteuerelemente, beispielsweise die bedingte Formatierung mittels Kontrollkästchen steuern? ActiveX-Steuerelemente, bei denen im Gegensetz zu den gerade erwähnten Formularsteuerelementen auch das Erscheinungsbild auf der Tabelle festgelegt werden kann? Alles da, knapp zwar, aber doch.

Was nicht so im Detail erläutert wird, sind die Makro-Möglichkeiten samt VBA-Editor. Dieser Aspekt bekommt gerade mal 22 der über 900 Seiten ab. Da ist das umfangreiche Stichwortverzeichnis mit seinen 21 Seiten fast noch ausführlicher.

Im ganzen Buch konnte ich einen Fehler aufspüren: auf Seite 351 unten ist den Autorenteam ein Fehler unterlaufen: wenn mit Hilfe der Funktion „ZÄHLENWENN“ aus einer Tabelle, die Daten über den Mietwohnungsbestand enthält, ausgezählt werden soll, wie viele Wohnungen mit 1 oder 2 Personen belegt ist, muss es natürlich heißen „=ZÄHLENWENN(Bereichsangabe für die Personenzahl;“<=2″) und nicht =ZÄHLENWENN(Bereichsangabe für die Personenzahl;“<2“). Ist ja logisch.

Schön ist die Tatsache, dass zum Nacharbeiten der Erklärungen bei laufendem Excel der Verlag die verwendeten Beispieldateien zum Download zur Verfügung stellt.

Nicht minder schön ist es, dass die Lektüre auch für intimere Kenner dieses Super-Programmes immer wieder für Neuigkeiten gut ist: unter der Zwischenüberschrift „Falsche Eingabe trotz Prüfung? Die Voraussetzungen für die Datenüberprüfung“ wird endlich mal erklärt worauf diese Datenüberprüfung reagiert. Und worauf nicht.

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