Excel – Formeln und Funktionen professionell einsetzen: Matrizenrechnung, Solver, Verteilungen, Statistik u.v.m.; Alois Maier; Bildner Verlag

Hier geht es definitiv ans ‚Eingemachte‘

Was bedeutet, für nur oberflächlich Interessierte völlig und total ungeeignet. Dafür aber umso mehr für diejenigen, die sich in und mit Excel bereits gut bis sehr gut auskennen, die Absicht und auch den Willen haben, in die Tiefen der Excel-Möglichkeiten abzutauchen. Der Wille muss vorhanden sein. Denn die Beispiele (die Dateien zwecks Nachvollziehen und Üben stellt der Verlag auf seiner Internetseite kostenfrei zum Download zur Verfügung) liegen hinsichtlich des Schwierigkeitsgrades zwischen gut, schnell und einfach nachvollziehbar bis hin zu ‚oh là là, wie ist das denn jetzt zu verstehen..?‘. Aber mit ruhigem, logischem Nachdenken fällt man von einem Aha-Erlebnis ins nächste.

Wer die Absicht hat, die insgesamt 378 Seiten von der ersten bis zur letzten Seite durchzuarbeiten, sollte für manche Kapitel auch solide Kenntnisse im Umgang mit Matrizen, mit geometrischen Aufgaben, Trigonometrie haben. Die Kenntnisse beziehungsweise das Interesse an Statistik sollten über die Funktion MITTELWERT deutlich hinaus gehen. Der Autor Alois Maier stellt zwar die beschriebenen Aufgaben, Funktionen sowie deren Einsatzmöglichkeit kurz vor. Beispielsweise zerlegt er die Flächenberechnung eines Tischplatte, die an den Enden der Breitseite jeweils mit unterschiedlichen Radien abgerundet sind, in die zur Berechnung der Gesamtfläche logisch notwendige Unterteilung der ideellen Einzelflächen. Wer sich jedoch nicht an seinen Mathe-Unterricht in der Schule und dabei konkret an die Formel zur Flächenberechnung eines (Halb-) Kreises erinnern kann, sollte den Mathematik-Duden griffbereit haben. Was hier in keiner Weise negativ zu verstehen ist. Im Gegenteil. Denn Alois Maier zeigt nach diesem Grundverständnis des mathematisch korrekten Formelaufbaus, wie diese für Excel verständlich in einer Tabelle einzugeben ist. Klasse.

Hinsichtlich der statistischen Auswertungen sollte man sich zumindest ansatzweise von Begriffen wie ‚Poisson-Verteilung‘, ‚Binominal-Verteilung‘ oder ‚Polynomische Regression‘ nicht abschrecken lassen. Gleiches gilt für ‚Varianzanalyse, Trendanalyse‘ etc. Wird ja auch alles in kurzen Worten erklärt. Inklusive dem Sinn, der sich hinter diesen statistischen Verfahren verbirgt.

Trotz sehr vieler Sekundärliteratur zu Excel, die ich beginnend mit der allerersten Excel-Version 2.02 anno 1987 für das damals revolutionäre Windows 2.0 (!) mit Begeisterung gelesen habe und lese, ist mir kaum ein anderes Buch untergekommen, in dem der so oft verschmähte Solver so gut erklärt wird. Einschliesslich praktischer Einsatzmöglichkeiten: ‚Optimierung des Verschnitts am Beispiel von Vierkantrohren‘, ‚Optimierung des Verschnitts..  Tischplatten‘ oder ‚Liefer-Rundreise‘. Wiederum Klasse.

Zusammengefasst: das Buch ist eine Klasse für sich. Anspruchsvoll, aber Klasse.

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