Absolut keine Vereinszeitschrift und auch kein Jahresheftle
auch wenn der Herausgeber dieses großformatigen Wander- und Bergtourenführer der Schweizer Alpen-Club (SAC) ist. Inhaltlich geht es um die sieben SAC-Hütten der Sektion UTO und den sich von der jeweiligen Hütte abgehenden oder hin führenden Touren, zu Fuß oder zu Ski. Jeder Aspekt wird ausführlich, interessant und leicht lesbar beschrieben. Der Sektions-Name „Uto“ leitet sich übrigens vom alten Namen des Zürcher Hausbergs, des Uetlibergs, ab.
Nach dem einleitenden Teil, der sich ein wenig mit der Entstehung und Entwicklung des SAC beschäftigt, in dem auch nachvollziehbare Erklärungen der bei den Wanderungen angegebenen Schwierigkeitsskalen (Wandern, Hochtouren, Skitouren), die auf jeden Fall beachtet werden sollten, zu finden sind, wird jede Hütte und Wanderung detailliert erläutert. Bei den Hütten-Informationen sind historische Details ebenso zu finden wie Aktuelles. Zu den aktuellen Informationen gehören beispielsweise die geographischen Koordinaten, Zeitpunkt der ersten Errichtung, Erweiterungen, verwendetes Baumaterial, Name des Hüttenwirtes (Stand 2013), Telefonnummer, soweit vorhanden Internetadresse, Anzahl Plätze, Bewirtungszeitraum, Angaben über das erhältliche detailliertere Kartenmaterial etc. Daran schließt sich jeweils eine Übersichtskarte mit den eingezeichneten Routen und anschließend die ins Detail gehende Tourenbeschreibung mit Angabe der Länge des Auf- und Abstieges, Wanderzeiten der teilweise mehrtägigen Touren, Alternativrouten etc an.
Höchst interessant sind auch die „Seitenblicke“. In diesen wird unter anderem am Beispiel der Umgebung der Albert-Heim-Hütte das Thema „Klimaänderung, Gletscher und Permafrost“ mitsamt dazugehörender Schaubilder. Bei anderen „Seitenblicken“ geht es um Fauna und Flora, historische Fakten und auch Sagen, wirtschaftliche Entwicklungen bedingt durch menschliche Eingriffe wie Errichtung von Stauseen zwecks Elektrizitätsgewinnung, Straßen- und Schienenbau.
Von den Motiven und der Qualität her sind die zahlreichen, oft doppelseitigen Farbfotos einem hochwertigen und hochklassigen Bildband gleich zu setzen. Die Fotos vermitteln einen hervorragenden Eindruck davon, was den Wanderer, Bergtouren und Skitourengänger erwartet, worauf er/sie sich freuen kann.
Fazit: ein Wanderführer, der zur Auswahl, Vorbereitung und Einstimmung auf eine Tour hervorragend geeignet ist. Ihn im Rucksack mit zu nehmen, ist eine denkbar schlechte Idee, zu groß, zu sperrig, zu schwer. Für Sonntagmittag-in-Turnschuhen-Kinderwagenschiebende Spaziergänger ist er sicher auch hochinteressant. Alleine schon wegen der Beschreibungen, der vielen „Seitenblicke“, der Fotos wegen. Irgendwann ist das Kinderwagenschieben dann ja auch zu Ende…