Hotel Tann****; I – 39054 Klobenstein Ritten (Südtirol); Italien

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Vier Sterne – und acht verdient…

„licht – luftig – g’sund“, so der Leitspruch dieses kleinen Hotels. Es liegt nur 18 Kilometer von der Hauptstadt Südtirols Bozen am Rande einer Waldlichtung mit freiem Blick auf das Weltnaturerbe der Dolomiten. Deren beeindruckenden Gipfel sich ab der gegenüberliegenden Seite des Eisacktals zwischen Brixen und Bozen Richtung Osten auftürmen. Während sich in Bozen bedingt durch die Lage in einem Bergkessel, die Bebauung und das Verkehrsaufkommen im Sommer die Hitze staut, ist es im Tann**** auf 1.500m Höhe, mitten in einem Landschaftschutzgebiet gelegen, bei frischer Waldluft absolut ruhig und erholsam. Der Blick auf das Dolomitenpanorama über eine Waldwiese hinweg eine Wohltat für die Augen. Der Duft des Waldes und der Wiesen verdeutlicht, dass es sehr viel Schöneres und Angenehmeres gibt als die dauernde Hektik und den Trubel in den Städten. Es braucht nicht sonderlich viel Glück, um in der Abenddämmerung ein paar Rehe über die Waldwiese voller Wildblumen trotten zu sehen.

Schon beim Betreten des Vorraumes riecht man den dezenten Duft der Tannen. Es wäre nicht das Tann**** wenn der Duft durch irgendeine chemische Substanz hervorgerufen würde. Hier steht die Natur im absoluten Mittelpunkt. Der Duft wird durch eine speziell für dieses Hotel hergestellte natürliche Essenz aus Tannen-, Latschen- und Kieferzweigen hervorgerufen. Produziert vom gleichen Erzeuger, der unter Federführung der Hotelbesitzer Barbara und Markus Untermarzoner eine spezielle Pflegeserie mit Wacholder und Brombeeren, mit Hagebutten und Ringelblume entwickelt hat. Die auch nur im Hotel angeboten wird.

Selbstredend steht die Natur und deren Schätze auch in der Küche im absoluten Mittelpunkt. Das Frühstücks­buffet sucht hinsichtlich der Angebote seinesgleichen. Hausgemachte Marmeladen bis herzhaften Südtiroler Wurst, Schinken und Speck, frisches Müsli und Obst, alles was das Herz morgens begehrt. Alles. Außer Industrieprodukten wie Nutella oder zusammengepanschten Honig aus der Fabrik. Letzterer kommt entweder direkt von der Bienenwabe oder es ist Bienenhonig vom Bienenmuseum Plattnerhof in Wolfsgruben. Die Kaffeebohnen liefert Julius Meinl, seit 1862 Wiener Kaffeeröster. Wer Zucker im Kaffee mag, bedient sich nicht etwa am Rübenzucker aus der Fabrik. Birkenzucker steht bereit! Sollte jemandem der frische Kaffee zu stark sein, mit dem im ganzen Haus ausschließlich verwendeten Quellwasser lässt er sich auch zu einem Blümchenkaffee herunter verdünnen…

Säfte werden in Eigenregie selbst frisch gepresst. Oder man greift zu einem der verschiedenen bereitstehenden Bergapfelsäfte, die Thomas Kohl auf dem Obsthof Troidner in Unterrinn am Ritten kreiert hat. Bergapfelsaft Rouge, einem süßen Jonagold, einem leicht nach Pfirsich schmeckenden Wintercalville, einer leicht süß-säuerlichen Kombination aus Bergapfelsaft mit Johannisbeere, mit Preiselbeere, Heidelbeere oder lieber den etwas gewöhnungsbedürftigen Kombi Apfel mit Apfelminze?
Alleine die Brotauswahl ist enorm. Das Sauerteigbrot wird täglich wie viele andere Brotsorten im Haus frisch gebacken, die Milchprodukte kommen großteils von der Eschbaumer Hofkäserei, der Buchhütterhof liefert die Eier von Freilandhühnern. Keine Boden- und erst recht keine Käfighaltung mit Tausenden von Legehennen, sondern Freilandhaltung! Das Salz für die Eier kommt wiederum nicht aus einer industriell betriebenen Saline, es handelt sich um Bergkristallsalz. Als ‚Kind der Zivilisation’ staunt man immer mehr, was die Natur so alles bietet. Inklusive dem Blick auf die Dolomiten, bei schönem Wetter von der großzügigen Terrasse, auf der auch das Frühstück serviert wird.

Diese Nähe zur Natur zieht sich durch das ganze Haus. Um bei den Köstlichkeiten zu bleiben: Was Küchenchefin Barbara in ihrer Küche mit Hilfe ihres Teams aus dem Fleisch der Rittner Rinder, den frischen Fischen aus dem Passeier Tal, aus den frisch gesammelten Waldpilzen in Kombination mit den täglich frisch gepflückten Kräutern aus dem eigenen Garten zaubert, verdient nur eine Bezeichnung: DER Traum.
Sollte ein Gast an Unverträglichkeiten (Laktoseintoleranz oder Zöliakie als Beispiel) leiden, kann er mit Barbara reden, ihr die Unverträglichkeiten schildern und sie zaubert daraufhin eigens Gerichte, die diesen Umständen Rechnung tragen.
Auf den Tisch getragen werden die Köstlichkeiten von Markus Untermarzoner und seinem aus­nehmend freundlichen, unaufdringlichen und dennoch aufmerksamen Mitarbeitern. Eingedeckt ist der Tisch mit Silberbesteck und oft auch mit natürlich blitzblankem, aber alten Porzellan aus Omas Geschirrschrank. Da muss nicht jeder Teller aussehen wie der andere, eine ebenso schöne und liebenswerte Idee wie die fotogenen Tischdekorationen.

Im kleinen, aber feinen Wellnessbereich dominiert ebenfalls die Natur. Sei es im Ruheraum mit warmen Wasser- oder originellen Heubetten – samt Blick auf das Panorama der Dolomiten. Sei es im ‚Brotbad‘, im ‚Brechlbad‘, im ‚Zirbenstüberl‘ oder im nicht Olympia-Anforderungen entsprechenden, mit den Maßen von 7 auf 3,2m ausreichend grossen Pool. Das von der Holz-Pellet-Heizung auf 27° bis 30° geheizte Quell-Wasser entspricht, logo, wiederum dem Grundsatz „Natur pur“ – nix Chlor, dafür eine Sole-Lösung..
Zur Erklärung der gerade genannten Begriffe: im 40° C warmen ‚Brotbad‘ steht der Backofen, in dem täglich das hauseigene Sauerteigbrot gebacken wird. Und wer schon einmal vor einer handwerklich arbeitenden Bäckerei stand, während das frische Brot gebacken oder aus dem Ofen genommen wird, weiss, dass er diesem Duft nicht wiederstehen kann.
Im ‚Brechlbad‘ mit seinen 60° verbreiten frische Tannenzweige ihr Aroma.
Im nochmals 30° wärmeren ‚Zirbenstüberl‘ ist es, wie der Name schon sagt, das Holz der Zirbelkiefer, im Schweizer Graubünden Arve genannt, die ihren Duft verbreiten. In keinen Wellnessbereichen sind irgendwo künstliche Essenzen zu finden. Denn, wer hätte es beim Konzept des Tann**** vermutet, bei den diversen offerierten Behandlungen werden in der Natur Südtirols zu gewinnende Emulsionen und Öle eingesetzt.

Zum Glück, nicht nur für die Gäste, bietet das Tann**** lediglich 20 Zimmer und 7 Suiten. Alle gross, alle mit viel Holz eingerichtet. Reminiszenz an die modernen technischen Errungenschaften: alle mit LCD-TV, die auch viele deutschsprachige Sender empfangen. Kostenloses W-LAN ist überall verfügbar.
Wer neben der Erholung abends Unterhaltung sucht, kann diese mit anderen Gästen an der gemütlichen ruhigen Bar, die auch wegen ihres offenen Kamins den Namen Bergfeuer trägt oder in der bis zum Boden verglasten Lounge finden. Dort gibt es weder Disco- noch Blasmusik. Dafür spielt das Naturkino Dolomiten gratis zur Unterhaltung.

Kinder sind durchaus willkommen. Wobei das Haus nicht speziell auf Kinder ausgerichtet ist. Auch Hunde dürfen mitkommen. Ausser ins Restaurant, den Wellness-Bereich und natürlich den Pool. Ob der Hund dann die auf seine Unterbringung entfallenden zusätzlichen 25,00 EUR ohne Frühstück oder sonstige Verköstigung selbst bezahlen soll, muss jeder Hundeliebhaber selbst entscheiden.
Beim nachmittäglichen Kaffee oder Tee braucht man keine lärmenden mopedfahrenden Rocker zu befürchten: die Panorama-Terrasse ist den Hotelgästen vorbehalten. Es ist nicht nur den Mopedfahrern zu entsagen, auch dem Rauchen. Mit Ausnahme einiger netter Sitzgelegenheiten vor dem Eingang ist das komplette Haus samt Balkon Nichtraucher-Bereich. Inklusive der grossen Liegewiese mit den 29 Liegen. Motto des Hauses: unsere Gäste suchen Ruhe und Erholung!

Hawaiis Allgäu im Norden von Big Island, einen Sonnenaufgang auf dem Gipfel des Haleakala auf Maui, einen Hubschrauberflug entlang der Napali Coast von Kauai erleben – klasse. Die Pinguine auf der Peninsula Valdés in Argentinien zwischen den Füßen rumwatscheln lassen – super. Mit Händlern in Bangkok feilschen, sich am Palmenstrand von Ko Samui massieren zu lassen, den Fröschen und Schlangen auf dem Markt in Hongkong einen letzten Blick zuwerfen, in New York zwischen den Skyscraper-Schluchten und Menschenmaßen eingeklemmt staunen, Alcatraz, vorübergehend Al Capones Bleibe vor San Francisco, mit Schaudern besichtigen oder sich klar werden, weswegen Rom die ewige Stadt genannt wird, Wien als lebenswerteste Stadt der Welt gilt oder, oder…
Alles wirklich toll und erlebenswert.

Wer jedoch DAS Tann**** mit seinem Team, seiner Kulinarik, seinem 100%igen Wohlfühl- und Erholungsfaktor ganz, ganz dicht an der Natur und den wunderschönen Ritten nicht erlebt hat, erleben durfte, hat in seinem Leben definitiv etwas verpasst.

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