Bio-Hotel & Spa La Clairière in La Petite Pierre (Nord-Elsass) | Bio-Hotel, Spa, Hotel, La Clairière, La Petite Pierre, Nord-Elsass, Frankreich, Natur, Elsass, Strassburg

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Einfach etwas Besonderes

Im unerwartet schönen Norden des Elsass, knapp 60 km nordwestlich von Straßburg und 60km südlich von Saarbrücken liegt das nette, kleine, wirklich kleine Städtchen La Petite Pierre. Rund eineinhalb Kilometer außerhalb befindet sich das Hotel „La Clairière“. Das 50-Zimmer-Hotel verfügt über einen ausnehmend schönen Spa-Bereich: Dampfbad, zwei Saunen, Eisbrunnen, (Edelstahl-) Tauchbecken, großer Whirlpool, ein Innen- und ein Außenbecken (30° C und 28° C Wassertemperatur) mit mineralisiertem Wasser. Alles sehr freundlich und hell. Dazu ein Fitnessraum mit einem Laufband, zwei Ergometern und einem Stepper. Ausreichend viele ebenfalls auf Erholung und Entspannung aus- und eingerichtete Behandlungsräume für Massagen, Gesichtspflege etc. Der gesamte Spa-Bereich: vom Feinsten. Nach meinem Dafürhalten allerdings mit zwei relativen Nachteilen: zum einen dürfte die Anzahl der Liegen bei ausgebuchtem Hotel gepaart mit schlechtem Wetter doch knapp werden. Und, aber das ist sicher Gewohnheitssache: es wird darum gebeten, in der Sauna zumindest um die Hüften ein Handtuch zu tragen… Gewöhnungsbedürftig.

Das Restaurant ist ebenso auf Wohlfühlen und Entspannen ausgerichtet. Hell, freundlich, geschmackvoll. Der Eindruck des Geschmackvollen wird durch die servierten Speisen und die Auswahl an Weinen noch in viel höherem Maß gesteigert. Der Schwerpunkt der Menus liegt auf vitaler Kost, also Bio-Küche mit Produkten regionaler Produzenten. Nichts mit Fritteuse, Panade und Tütensuppen. Stattdessen beispielsweise „In Buttermilch eingelegtes und gegrilltes Hirschrückenmedaillon, gebratene Pilze mit Mandelcreme, Quitten und Spitzkohl mit Hokaido-Kürbispüree mit Bärlauch“… Lecker, lecker, lecker.
Das Frühstücksbuffet ist ebenso auf gesunde Bio-Ernährung ausgerichtet: jede Menge süße, aber ungezuckerte Brotaufstriche, Honig, der aus der frischen Bienenwabe tropft, diverse Brotsorten vom Baguette bis zum Vollkornschwarzbrot, Schinken und Wurst, diverse Käsesorten (die Franzosen wissen einfach, wie Käse behandelt und gelagert werden muss, damit er zur Köstlichkeit wird!), Eier nach Wunsch als Omelette, gespiegelt mit der sonnigen Seite nach oben, weich oder auch hart gekocht. Dazu eine Riesenauswahl diverser Tees, zum Großteil frischer Säfte etc. etc. Für die Gäste, die den Zivilisationsgiften wie beispielsweise Kaffee doch nicht entsagen können oder wollen: auch den gibt es.
Im Frühjahr, Sommer und Herbst wird auch auf der sehr großen, weiträumig bestuhlten Terrasse serviert. Die Preise im Restaurant sind nicht gerade billig, aber die Gerichte, die Weine sind im Sinne des Wortes ihren Preis wert. An Bier habe ich in Frankreich schon deutlich teureres, aber dafür auch deutlich schlechteres bekommen.

Die Bar ist nett im englischen Stil eingerichtet, wenn auch ebenso wie die Lobby ohne Tageslicht. Hier gibt es den versprochenen kostenfreien WLAN-Zugang. Der ist in den Zimmern selbst nicht möglich, jedenfalls nicht drahtlos. Es gibt schon Internetzugang in den Zimmern. Aber nur per Kabel. Hier lautet das Stichwort lautet „Medien-Entgiftung“.

Die oder besser das Zimmer bietet mehr als genug Platz. In unserem Fall lautete die Zimmernummer 403. Raumhohe Fenster mit Blick in den Wald. Davor ein schmaler Balkon mit zwei Liegen, einem Tisch und zwei Stühlen. Zwar führt eine kleine Verbindungsstraße am Areal des Hotels vorbei. Die wird aber sehr selten befahren. Was das Zimmer betrifft: auch hier wird auf Erholung Wert gelegt: schon bei der Ankunft steht ein Weidenkorb mit zwei Badetüchern, Badeschlappen und zwei Baumwoll-Bademänteln für den Gebrauch des und im Spa-Bereich bereit. Nochmals das Stichwort „Medien-Entgiftung“: wer sich unbedingt vor dem TV-Gerät entspannen mag: jede Menge astrein zu empfangender auch deutschsprachiger, holländischer, englischer und natürlich französischer Sender. Selbst die bereit liegende Liste mit der Belegung der TV-Kanäle war korrekt.

Überhaupt Ruhe und Entspannung: für Kinder gelten im La Clairière besondere Regeln. Da das Haus ganz auf Erholung ausgerichtet ist können Kinder unter 16 Jahren nicht an Wellnessaktivitäten teilnehmen oder Anwendungen erhalten. Sie haben zum gesamten Wellnessbereich keinen Zugang. Schwimmen im Hallenbad hingegen ist Kindern gestattet. Wobei die Eltern darum gebeten werden, sicherzustellen, dass sich ihre Kinder an den gemeinsam von allen Gästen genutzten Orten von La Clairière immer in Begleitung Erwachsener befinden und dass sie die Ruhe der anderen Gäste nicht stören. Wer schon mal ein paar Stunden in Hörweite eines permanent quengelnden und nach Lust und Laune schreienden Kindes nebst seiner unerzogenen Eltern verbracht hat, wird diese Regelungen sehr schätzen.

Autoparkplätze gibt es ausreichend, das Tor zum Parkplatz wird nachts geschlossen. Dann ist die Zufahrt nur noch mit einer Zimmerkarte möglich.

Was den Erholungswert ganz sicher deutlich unterstreicht, ist die Freundlichkeit des gesamten Personals. Ob an der Rezeption, im Spa-Bereich, die Damen, die für die Sauberkeit des Zimmers und des Bades sorgen, ob die Service-Mitarbeiter abends oder der stets sonnenscheingleich lächelnde Maher, so sein Name, beim Frühstück, alle, wirklich alle sind ausnehmend zuvorkommend und freundlich. Ohne dabei auch nur ansatzweise servil zu wirken. Die meisten Mitarbeiter sprechen deutsch. Und die wenigen, die es nicht sooo gut können, geben sich alle Mühe, dass die Wünsche des Gastes erfüllt werden.

Der letzte Satz hat nicht direkt etwas mit dem La Clairière zu tun, aber wer tagsüber etwas ebenso entspannendes sucht, weit weg von Hektik und (Groß-) Stadttrubel: Saverne ist ein richtig nettes, kleineres französisches Städtchen. Die rund 40 Minuten Autofahrt durch die Laubwälder des Nord-Elsass lohnen sich absolut.

 

La Clairière Website