Zwei Spuren im Schnee: So rollten wir in den Winterurlaub; Alexander F. Storz; Motorbuch Verlag

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Mit der Badewanne zum Wintersport

Wintersport bedeutet in dem konkreten Fall wirklich Sport und nicht Schneebar, Wodka-Gummibärchensaft, gemeinhin RedBull genannt, Riesenboxen, aus denen Besäufnis-Party-Gedudel die ganze Winterlandschaft zudröhnt und Bügelbrett-Seitwärts-Abrutscher, auf Neu-Deutsch SnowBoard-Fahrer, die nicht wissen, was sie tun. Sport eben.

Wobei der Sport schon damit anfing, das total eingeschneite Auto unter den Schneebergen zu finden, aus zu graben und in Fahrt zu bringen. Gegebenenfalls Schneeketten aufzulegen, weil die komplett geräumten, gestreuten und gesalzenen Strassen noch Seltenheitswert hatten. Die Ski aus Holz mit Zugbindung, die Skistöcke reine Natur ebenso wie der Stock-Teller. Beides aus Bambus…

Das alles ist der schöne Nebeneffekt der vielen genau und sehr nett beschrieben Fotos. Ebenso schön ist die detaillierte Angabe der Autos, manchen Reisebussen (mit Panorama-Dachverglasung…) und einigen Lastwagen, die sich durch die verschneite Alpenlandschaft kämpfen,

Ford 17m P2 DeLuxe? Andere Ford-Modelle aus der Weltkugel-Generation? Borgward Isabella? Opel Olympia Rekord von 1955? DKW F93 3=6 in Pfefferminzlackierung? Porsche 356B oder Brezel-Käfer? VW 412, genannt ‚Nasenbär‘ auf geräumtem Kaiser-Wilhelm-Gedächtnispflaster? Alles, was das Auge und das Herz erfreut ist zu finden. Genauso wie die ersten Schneeraupen. Zum Beispiel eine umgebaute Ente (Citroen 2CV Sahara). Auch die vom Wintersport Begeisterten im Paradies der Werktätigen, offiziell DDR genannt, kommen zu Bild. Zum Beispiel ein Trabant 601 mit Winter-Lätzchen, damit der Motor schneller warm wird.

Wer im Übrigen nicht weiss, was die ‚Badewanne‘ ist: unter anderem auf Seite 35 steht es…

Es ist einfach ein schönes Buch, in dem immer wieder zu blättern, zu schauen, zu lesen, sich zu erinnern puren Spass macht.

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