Sterzing – Vipiteno

Eingetragen bei: Hotels & Gastronomie | 0

Ob Richtung Süden ‚gen Italien, ob Richtung Norden zurück nach Deutschland – so oder so – auf jeden Fall an der Mautstelle die Autobahn verlassen!
Um nach Sterzing, Ratschings, Wipptal oder in eines der anderen Täler zu kommen!

 

Mit Autobahn ist die Brennerautobahn gemeint. Eine einzige Sattelschlepperkolonne. In beiden Richtungen. Spass macht was anderes. Wer den ‚Spass‘ vermeiden will, fährt ab Innsbruck über die für LKW gesperrte alte Brennerstrasse. Passstrasse wäre trotz ein paar Kurven übertrieben. Die Strecke führt über Matrei direkt nach Sterzing. Zeitaufwand etwa eine Stunde länger als über die A22. Die knapp 10,00 EUR Zusatzentgelt pro Weg für das Befahren der Europa-Brücke wenige Kilometer südlich von Innsbruck werden auch noch gespart. Die Strecke ist landschaftlich sehr schön, erlaubt Blicke aus dem Tal nach oben auf die Konstruktion der A22. Man staunt, wie die Autobahn an die Felswände des Tals ‚genagelt‘ wurden. Wirklich beeindruckend.

Aber gleichgültig, ob Autobahn oder Brennerstrasse, ein sehr lohnenswertes Ziel ist Sterzing, italienisch Vipiteno.

Eher per Zufall hatten wir die Autobahn an der Mautstelle Sterzing verlassen. Eigentlich war die Pause in Brixen vorgesehen. Aber zu spät, Abfahrt verpasst. Glück gehabt. Denn in Sterzing im dortigen Hotel zum Engel stimmte alles. Die Speisekarte, Zubereitung und Qualität der Gerichte, der Service, das Ambiente. Alles mehr als angenehm.

Eine Einladung des Tourismusvereins Sterzing machte es einige Jahre später möglich, nicht nur den Engel, sondern die nördlichste Stadt Italiens als solche und auch die reizvolle Umgebung kennen zu lernen. Perfekt. Denn Sterzing war seitdem schon länger als Reiseziel geplant…

Übernachten und frühstücken durften wir im Ratschingserhof. Knappe zehn Kilometer ausserhalb von Sterzing Richtung Ridnauntal. Ein Traum von Hotel. Viel Holz, viel Natur. Ohne geschnitztes Bauernbarock, mit viel Liebe eingerichtet, klare Linien, gemütlich mit echtem Wohlfühlfaktor. Tolle Zimmer, eine wunderschöne Dachterrasse zum Entspannen. Ein sehr schönes Hallenbad, von der Saunawelt kann man nur träumen. Und vollkommen abschalten. Ebenso der ganze Wellnessbereich. Vom Hallenbad gelangt man direkt in eine kleine Gartenanlage mit Liegen, einem Teich, eben allem, was zum Entspannen gehört. Dazu ein Frühstücksbuffet das seinesgleichen sucht. Ob herzhaft, ob süß, ob Obst, Käse, Sterzinger Joghurt, Eierspeisen frisch zubereitet, egal was, es ist vorhanden. Dazu herzliche, immer freundliche und hilfsbereite Mitarbeiter*Innen.
Einfach nur schön, einfach zum Wohlfühlen.

Die ursprünglich bajuwarische Gründung zwischen Brenner, Jaufenpass und Penser Joch entwickelte sich schon frühzeitig zu einem wichtigen Handels- und Marktplatz. Die Silberminen, die ab 1400 erschlossen wurden, taten ihr Übriges, Sterzings Ansehen und Wichtigkeit zu steigern. Nicht umsonst trägt Sterzing auch den Beinamen Fuggerstadt.
Heute locken prächtige Bürgerhäuser, alte Plätze, der Zwölferturm, Wahrzeichen der Stadt, das Rathaus mit dem beeindruckenden gotischen Ratssaal, in dem auch heute noch der Stadtrat tagt. Ein geführter Stadtrundgang ist auf jeden Fall ratsam. Die Gelegenheit, Sterzing und seine interessante Geschichte wirklich kennen zu lernen. Dazu Einkaufssträssschen, Cafés und Restaurants. Darunter einige mit Haubenküche. Auf Hochdeutsch: ausgezeichnet von Gault&Millau. Das alles ohne Kreuzfahrt­touristengeschiebe und 3.000-Personen-auf-einmal-Gedränge…

Sterzing ist idealer Ausgangspunkt für Wanderungen im Gebiet des Rosskopfes sowie den umliegenden Tälern. Ebenso wie Mountainbike-Touren. Die dafür notwendigen Bikes mit oder ohne elektrischer Unterstützung können kostengünstig ab 17,00 EUR/Tag geliehen werden.
Über 50 Almen, Hütten und Berggasthöfe laden bei den Touren zur Einkehr ein.

Ein Beispiel für die Höfe: In der Ungererhofschänke konnten wir einen Abend bei einem hervorragenden Essen verbringen. Hier ist nicht ‚Alles Müller oder was?‘, sondern alles Bio-und-sonst-Nichts!. Die Wirtin sammelt die in der von ihrem Mann geleiteten Küche benötigten Wildkräuter auf den umgebenden Wiesen und in den Wäldern. Sogar das Schüttelbrot wird auf dem Ungererhof selbst gebacken. Speck, Salami, Fleischgerichte stammen natürlich vom eigenen Viehbestand oder dem der Nachbarhöfe. Die Tiere konnten ihr Leben auf den Wiesen mit all den Kräutern verbringen. Was dem Geschmack sehr deutlich zu Gute kommt. Je nach Jagdsaison stehen Wildgerichte, Hirschsalami, Hirschschinken, Gerichte vom Reh etc. auf der Karte

Auf dem Botenhof im Wipptal bietet Bernhard Auckentaler seine Bio-Kräuter, die daraus gewonnen Liköre , Schnäpse an. Der Meisterwurz, ein Kräuterbitter, ist was ganz Besonderes.
Badefreunde können sich im Hallen- und Freibad Balneum oder in einem der vielen Seen und Freibäder im Umkreis von maximal 30 km abkühlen. Es lockt ein Besuch in der nur wenige Kilometer entfernten Burg Reifenstein, eine der am besten erhaltenen Burganlagen Süd-Tirols. Oder eine interessante Besichtigung des Süd-Tiroler Bergbaumuseums „BergbauWelt Ridnaun Schneeberg“. Golfspieler werden sich über den 7-Loch-Platz unterhalb Burg Reifenstein freuen. Wer es etwas abenteuerlicher mag: Rafting ist im zweitgrössten Fluss Süd-Tirols, der Eisack, möglich. Von leicht bis knochenhart.

Im Winter rauf auf den Rosskopf mit seinen gepflegten, familienfreundlichen 18 km Piste. Von blau bis schwarz. Zudem ist hier die längste Rodelbahn Italiens mit 10 km Länge zu finden. Im nahen Ski-Gebiet Ratschings Jaufen stehen gleich acht Liftanlagen zur Verfügung. Nicht gerade St. Anton oder Lech am Arlberg. Aber dafür übersichtlich. familienfreundlich und erschwinglich. Die Tageskarte kostet 2018/19 je nach Saison zwischen 38,00 und 47,00 EUR, 3- und 4- Stunden-Karten sind ebenfalls erhältlich.

Der Sterzinger Weihnachtsmarkt gehört ohnehin zu den schönsten und stimmungsvollsten in ganz Süd-Tirol.

Wer zwischendurch mal in eine grössere Stadt möchte: Bozen, die Hauptstadt Süd-Tirols ist im Sommer unter anderem über das Penser Joch nach etwa 65 km und etwas mehr als einer Stunde Autofahrt zu erreichen. Meran liegt über den Jaufenpass und durch das Passeier Tal etwa gleich weit entfernt. Wobei für beide Strecken gilt: vor Kurven und Serpentinen sollte man nicht zurück ­schrecken. Beide Strecken sind Alpenstrassen, beliebt bei Motorradfahrern. Schöner als auf der Autobahn ist es auf jeden Fall. Tolle, abwechslungsreiche Landschaft. Im Winter ist wegen der Schneemengen dann doch die Fahrt über die Autobahn die bessere Entscheidung.

 

Insgesamt gesehen mehr als genug Möglichkeiten, einen erholsamen und alles andere als langweiligen Urlaub zu verbringen. Sterzing, Ratschings, Freienfeld, Pfitsch, Gossensass, die Täler, die Natur sind in jeder Jahreszeit ein wahres Urlaubsparadies. Eine höchst attraktive und dennoch erholsame Region ist zu entdecken. In der der Gast überall die Süd-Tiroler Herzlichkeit und die dortigen Küchenkünste geniessen kann.

 

https://www.tripadvisor.de/ShowUserReviews-g1179370-d1866591-r612166008-Hotel_Ratschingserhof-Racines_Province_of_South_Tyrol_Trentino_Alto_Adige.html

 

https://www.holidaycheck.de/hr/bewertungen-hotel-ratschingserhof/6b6233df-e19b-3075-b41d-6343c54ee018