Baedeker Reiseführer Leipzig, Halle: mit GROSSEM CITYPLAN; Bernd Görne; Baedeker Verlag

Auch Hallenser, Halloren und Hallunken werden Neues finden

Das wahrscheinlich auch, wenn sie in Auerbachs Keller sitzen und sich anstatt wie Johann Wolfgang von Goethe zu seinem Faust von diesem Baedeker zu den kommenden Wegen durch Leipzig und Halle inspirieren lassen. Denn von solchen Inspirationen wimmelt der Reiseführer. Seien es die nach Namen alphabetisch aufgeführten Sehenswürdigkeiten, seien es die vorgeschlagenen fünf Touren („Leipzig an einem Tag“, „Leipzig Musikgeschichte“, „Plagwitz im Wandel“, „Halle an einem Tag“ und „Auf den Wegen der Halloren“), seien es die zu erwartenden Hinweise auf Hotels, Restaurants, Cafés, Shoppingtipps etc. Und wen die begleitenden Kids tagsüber noch nicht fertig genug gemacht haben (auch hierzu gibt es ausreichend Hinweise), der findet mit Hilfe des Kapitels „Am Abend“ sowohl in Leipzig als auch in Halle ausreichend Adressen, wo sie/er sich unterhalten kann.

Wie jeder Baedeker zeichnet sich auch dieser Band dadurch aus, dass es keine mehr oder weniger sinnlose Adressensammlung von Restaurants oder Hotels ist. Sondern dass auch einiges an Wissen zu den Hintergründen wie Geschichte der beiden Städte, zur Bevölkerung, der Wirtschaft, zu berühmten Persönlichkeiten wie Johann Sebastian Bach, Hans Dietrich Genscher, Georg Friedrich Händel, Felix Mendelssohn Bartholdy, Richard Wagner und anderen gibt. Soviel für die Musikliebhaber. Tatort-Fans finden einige Zeilen zu Peter Sodann alias Bruno Ehrlicher.

Dass die Völkerschlacht von 1813 erläutert wird, bedarf keiner Frage. Und auch eine kurze Abhandlung zur Entwicklung der „Baedekers“ ist zu finden. Der erste Baedeker („Rheinreise“) kam zwar 1832 in Koblenz heraus. Aber bereits 1872 wurde der Verlag ins damalige Zentrum des Deutschen Buchhandels, also nach Leipzig verlegt.

Was ein wenig irritierend ist: die beiden Städte Leipzig und Halle werden inhaltlich nicht strikt voneinander getrennt beschrieben. Und irritierend ist auch der Aufbau des Stichwortverzeichnisses: der oben angesprochene Auerbachs Keller ist nicht etwa unter A zu finden, sondern unter L wie Leipzig… Seltsam, seltsam.

Der Reiseführer ist reichlich mit Farbaufnahmen illustriert, wem die kommentierten Auszüge aus einem Stadtplan nicht reichen, findet einen großen Stadtplan (1:20.000) beigelegt. Eine Seite für Leipzig, Rückseite für Halle.

Wer im Übrigen wissen mag, was der Unterschied zwischen Hallenser, Halloren und Hallunken ist, auf Seite 16 steht es. Das ist eben Baedeker. Wichtiges und weniger wichtiges Wissen kann man sich beispielsweise in Auerbachs Keller aneignen.

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